Karoline von Günderrode wird am 11.02.1780 in Karlsruhe geboren. Sechs Jahre später stirbt ihr Vater Hector Wilhelm von Günderrode und die Mutter zieht daraufhin mit ihren fünf Töchtern und ihrem Sohn nach Hanau. Die Familie lebt nach dem Tod des Vaters in ärmlichen Verhältnissen. Mit 17 Jahren geht Karoline in das von Cronstetten-Hynspergischen evangelische Frauenstift nach Frankfurt am Main, um versorgt zu sein. Sie wird jedoch in ihren individuellen Freiheiten stark eingeschränkt. Sie darf Besuche empfangen, wird aber zu einem „sittenstrengen Lebenswandel" aufgefordert. Außerdem fühlt sie sich allein, weil die anderen Frauen viel älter sind als sie. Karoline flüchtet sich ins Schreiben und studiert in dem Stift Philosophie, Geschichte, Literatur und Mythologie.
Bei einem Besuch ihrer Freundin Karoline von Barkhaus lernt sie Karl von Savigny kennen und verliebt sich in ihn. Aber diese Liebe besteht nicht auf beiden Seiten und er heiratet später Gunda Brentano. Durch diese neuen Kontakte, wie zum Beispiel Karl von Savigny oder Clemens Brentano, wird sie in den Kreis der Romantiker eingeführt und es erfolgen intensive Briefwechsel mit den neuen Bekannten und Freunden.
Bei einem Ausflug zur Abtei Neuburg bei Heidelberg mit dem Philologen und Mythenforscher Georg Friedrich Creuzer und dessen Frau beginnt eine verhängnisvolle Liebesaffäre zwischen Karoline und Friedrich. Das ist der Anfang zweier qualvoller Jahre für Karoline, weil Friedrich sich nicht zwischen ihr und seiner Frau entscheiden kann und sie Brief für Brief, Treffen für Treffen hinhält. Er hat nicht den Mut sich von seiner Ehefrau zu trennen und hätte am liebsten eine Ehe zu dritt. Aber dann erkrankt Friedrich und seine Frau pflegt ihn liebevoll gesund. Daraufhin schwört er ihr, sich von seiner Geliebten zu trennen.
Schließlich schreibt Friedrich Creuzer Karoline einen Abschiedsbrief und trennt sich von ihr. Er rechtfertigt sich mit moralischen und wirtschaftlichen Gründen, denn Friedrich ist finanziell abhängig von seiner Frau.
Karoline ist schon lange im Besitz eines Dolches und fragt einen Arzt nach dessen sicheren Benutzung in den Freitod. Unter dem Vorwand eines Abendspazierganges erdolcht sie sich aus Verzweiflung über die unglückliche Liebe zu Friedrich Creuzer am 26.07.1806 am Rheinufer in Winkel am Rhein.
---
Bildquellen:
Karoline von Günderrode, Anonymes Gemälde, um 1800; Historisches Museum, Frankfurt Main; gemeinfrei, wikipedia
Bildnis des deutschen Philologen Georg Friedrich Creuzer, Lithographie von Joseph Nikolaus Peroux nach einem Gemälde von Jakob Wilhelm Christian Roux, vor 1848; gemeinfrei, wikipedia