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Die Liebe in Mythen und Sagen

Florian Russi

Broschüre, 24 Seiten
EUR 2,00

Liebesglück und Liebesleid beschäftigen die Menschen seit Jahrhunderten. Ihren Ausdruck fanden sie in zahlreichen Mythen und Legenden, vom frühen Altertum bis in die frühe Neuzeit.

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Ralph Zade

Der Name Senckenberg ist in Frankfurt fast allgegenwärtig, am bekanntesten, auch überregional, ist das Naturkundemuseum, das diesen Namen trägt. Die Familie Senckenberg war eine vor allem im 18. Jahrhundert bedeutende Patrizierfamilie, die ín ihrer Zeit insbesondere dadurch hervortrat, dass mehrere Mitglieder es zu bedeutenden politischen Positionen brachten. Der Nachruhm und die Präsenz in der Öffentlichkeit ist aber vorwiegend dem Arzt Johann Christian Senckenberg (1707-1772) geschuldet, der eine bis heute existierende Stiftung hinterließ. Die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main, die 32 Frankfurter Bürger im Jahre 1817 gründeten, wurde ebenfalls nach Johann Christian Senckenberg benannt, ist institutionell aber von der Stiftung unabhängig. Anlass der Gründung soll angeblich das Verderben des Kadavers einer seltenen schwarzen Robbe gewesen sein, da sich in Frankfurt keine Institution fand, die das Tier hätte ausstopfen und ausstellen können.

Ihren ersten Sitz hatte die Gesellschaft, der viele illustre Bürger und auch der damals nicht mehr in Frankfurt lebende Goethe angehörten, im Eschenheimer Tor. In wenigen Jahren wurde vor Ort ein Naturkundemuseum gebaut. Unter den in der damaligen Zeit mit der Gesellschaft verbundenen Wissenschaftlern stach Eduard Rüppell hervor. Der "Frankfurter Humboldt", der für seine Forschungsreisen nach Afrika bekannt ist, wurde zweiter Direktor der Gesellschaft. 1907 wurde das Senckenberg-Museum am heutigen Standort eingeweiht. Die vorgenommene Trennung zwischen Schau- und Forschungssammlungen, wobei auf das Bestehenbleiben einer Bindung beider stets geachtet wurde, erwies sich als fruchtbar. Als 1914 die Goethe-Universität gegründet wurde, kam es zu einer Zusammenarbeit, die sich u. a. in der Berufung von Abteilungsleitern der Gesellschaft auf Lehrstühle ihres Fachgebiets niederschlug. Aufgrund der Unterstützung vieler Frankfurter Bürger und des Mäzenatentums des dann von den Nazis verfolgten und 1943 in Theresienstadt verstorbenen Chemikers und Industriellen Dr. Arthur von Weinberg (*1860) konnte die Gesellschaft die Inflationszeit überstehen und überschritt 1928 mit der Gründung von "Senckenberg am Meer" in Wilhelmshaven Frankfurt als Wirkungsort - heute hat sie insgesamt zehn Standorte in ganz Deutschland, wobei der Hauptsitz nach wie vor die Mainmetropole ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde dank Auslagerung der Exponate an zahlreiche Standorte bei einem schweren Bombenangriff am 22.3.1944 nur der Museumsbau beschädigt.

Das historische Archiv der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung befindet sich heute im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte. Es umfasst 150 m Akten, darunter Briefe berühmter Naturwissenschaftler wie Charles Darwin, Forschungsakten, die wissenschaftsgeschichtlich von hoher Bedeutung sind, Berichte von Forschungsreisen, historische Plakate, Baupläne und vieles andere mehr.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesellschaft im Sinne einer modernen Wissenschaftsorganisation weiterentwickelt und professionalisiert. Der erste Schritt hierbei war die Aufnahme in die Forschungsförderung des Bundes und der Länder. Die Gesellschaft wurde dann auch Teil der Leibniz-Gemeinschaft, deren größtes Mitglied sie heute ist. In den 50er Jahren vollzog sich ein Wandel weg vom Sammeln von Präparaten hin zu einer ganzheitlichen Vor-Ort-Betrachtung von Lebensräumen. In den 60er Jahren wurden dann die Ausstellungen neu gestaltet, um die Vermittlung an die Öffentlichkeit zu verbessern. Wesentlichen Anteil hatte die Gesellschaft Anfang der 90er Jahre an der Rettung der Fossilienfundstelle in der Grube Messel, deren wissenschaftliche Betreuung ihr obliegt.

Nach der deutschen Wiedervereinigung folgte eine Reihe von Fusionen mit anderen Institutionen, die die Gesellschaft zu einer Wissenschaftsorganisation mit zahlreichen Standorten machen, ohne dabei jedoch die Anbindung an Frankfurt aufzugeben. Fusionen erfolgten 1998 mit der Taxonomischen Arbeitsgruppe der Biologischen Forschungsanstalt Helgoland, 2000 mit dem Institut für Quartärpaläontologie in Weimar, 2009 mit dem Museum für Naturkunde in Görlitz, den Naturhistorischen Sammlungen in Dresden und den Entomologischen Sammlungen in Müncheberg. 2017 wurde das Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment in Tübingen integriert. 2008 wurde von der Senckenberg Gesellschaft gemeinsam mit der Goethe-Universität und weiteren Partnern das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum gegründet. Damit besteht die Senckenberg Gesellschaft, die seit 2008 nicht mehr Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, sondern Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung heißt, einschließlich des Senckenberg Forschungszentrums und Naturkundemuseums in Frankfurt aus sieben Instituten. Der Öffentlichkeit werden drei Museen präsentiert - in Frankfurt, in Dresden und in Görlitz.

Die heutigen Forschungsschwerpunkte der Gesellschaft liegen auf den Schwerpunkten Evolution, Biodiversität und - in erster Linie in Bezug auf dessen Auswirkungen auf die Biodiversität - auf dem Klimawandel und damit zumindest mit den letzten beiden Themen auf Inhalten, die auch politisch sehr stark diskutiert werden. Die besondere Kompetenz der Organisation im Bereich der Biodiversität erlaubt es ihr, dafür zu wirken, dass deren Erhaltung, die dem Klimawandel an Bedeutung gleichkommt (und von diesem auch nicht zu trennen ist), nicht aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gerät. So wurde z. B. im Mai 2020 ein offener Brief an die Bundeskanzlerin veröffentlicht, der vor dem Hintergrund der Covid-19-Krise auf die Bedeutung der Artenvielfalt für den Schutz vor Pandemien eingeht. Den geowissenschaftliche Aspekte einbeziehenden integrativen Forschungsansatz, den sie verfolgt, bezeichnet die Gesellschaft als Geobiodiversitätsforschung. Das Thema Biodiversität wird in seinen Bezügen zur Erdsystem-Dynamik, zur Gesundheit von Ökosystemen, zum Klima und in Bezug auf die Systematik der Organismen einschließlich ihrer evolutionären Entwicklung erforscht. Die Gesellschaft beteiligt sich auch an der Lehre zahlreicher Universitäten und Forschungsinstitutionen. An der Senckenberg-Schule werden Technische Assistenten und Assistentinnen für naturkundliche Museen und Forschungsinstitute ausgebildet.

Übrigens können auch "Normalsterbliche" ohne wissenschaftliche Ausbildung Mitglied der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung werden und sie mit ihren Beiträgen finanziell unterstützen. Für Mitglieder ist der Eintritt in den drei Museen in Frankfurt, Dresden und Görlitz kostenlos.

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Textquellen:

Webpräsenz der Gesellschaft: abgerufen von >https://www.senckenberg.de/de/athome/< am 24.09.2021.

Chronik der Senckenberg Gesellschaft anlässlich ihres 200. Jubiläums 2017: abgerufen von >http://200jahresenckenberg.de/blog/unsere-geschichte/< am 24.09.2021.

Seite zur Senckenberg Gesellschaft auf der Webpräsenz der Leibniz-Gemeinschaft: abgerufen von >https://www.leibniz-gemeinschaft.de/institute/leibniz-institute-alle-listen/senckenberg-gesellschaft-fuer-naturforschung-leibniz-institution-for-biodiversity-and-earth-system-research.html< am 24.09.2021.

Seite des Instituts für Stadtgeschichte zum Senckenberg-Archiv: abgerufen von >https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de/archivbesuch/archivschaetze/themen-a-z/senckenberg-archiv/neuzugang-archiv-der-senckenberg-gesellschaft-fuer-naturforschung< am 24.09.2021.

Private Webseite zur Senckenberg Gesellschaft: abgerufen von >https://www.biologie-seite.de/Biologie/Senckenberg_Gesellschaft_f%C3%BCr_Naturforschung< am 24.09.2021.


Bildquellen:

Urheber: Senckenberg Kommunikation via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

Vorschaubild: Die naturkundlichen Sammlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung umfassen über 38 Millionen Serien.


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