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London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

Die St. Nikolaus-Kirche in Hausen

Die St. Nikolaus-Kirche in Hausen

Sabine Gruber

Wenn man von der Ludwig-Landmann-Straße in die Straße Am Industriehof im Stadtteil Hausen einbiegt, sieht man sie gleich, die weiße St. Nikolaus-Kirche mit ihrem blau leuchtenden Zwiebelturm und dem goldenen Kreuz darauf, die in einem sehr reizvollen Kontrast zu ihrer Umgebung am Ortseingang von Hausen steht, die eher von nüchterner Architektur und breiten Straßen geprägt ist. Es ist die Kirche der Russisch-orthodoxen Gemeinde in Frankfurt und Umgebung. Sie wurde in den Jahren 1965 bis 1967 errichtet, aber erst im Jahr 1979 von mehreren Bischöfen geweiht. Architektonisch ist die Kirche eine interessante Mischung aus Altem und Neuem. Sie orientiert sich zwar an der traditionellen Gestaltung russischer Kirchen des 15. Jahrhunderts, hat Ähnlichkeiten mit Gotteshäusern in Pskow, enthält jedoch auch moderne Elemente, was nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass sie von Wolf Drevermann, einem Schüler Ernst Mays, entworfen wurde. Auffällig sind die Glocken, die sich nicht im Turm, sondern in einem offenen Glockenstuhl direkt über dem Eingang befinden. Das Kircheninnere wurde in den 70er Jahren durch den Frankfurter Ikonenmaler Adam Russak mit Motiven aus dem Neuen Testament und Heiligenfiguren im Stil der Schule von Nowgorod gestaltet, die sich auch an der Architektur der Kirche orientieren. Geweiht ist die Kirche wie viele andere orthodoxe Gotteshäuser dem Heiligen Nikolaus von Myra. Der Stadtteil Hausen, an dessen Rand die neue Kirche gebaut worden war, war erst 1910 in die Stadt Frankfurt eingemeindet worden. Dass sich die neue Kirche gerade hier ansiedelte, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass dieser Stadtteil seit Mitte der 30er Jahre bis in die Gegenwart auf Bauprojekte aller Art anziehend wirkte nachdem die Gefahr von Überschwemmungen durch die Nidda-Regulierung gebannt worden war.

Die russische Gemeinde in Frankfurt, die zur Diözese Berlin und Deutschland gehört, hatte eine wechselvolle Geschichte. Gegründet wurde sie, anders als zum Beispiel die schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts bestehende russisch-orthodoxe Gemeinde in der nahegelegenen Kurstadt Wiesbaden oder die Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Gemeinde in Bad Homburg, erst unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, vor allem von entlassenen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Die ersten eigenständigen Gottesdienste für die Frankfurter Gemeinde, die vorher mit den Bad Homburger orthodoxen Christen gemeinsam Gottesdienst feierte, fanden ab 1950 in einem einfachen Kirchengebäude aus Holz in Eschersheim statt. Der Bau der heutigen St. Nikolaus-Kirche wurde nicht nur von orthodoxen Gläubigen, sondern auch von der Stadt Frankfurt, dem Land Hessen und der evangelischen und katholischen Kirche unterstützt. Die Gottesdienste in der St. Nikolaus-Kirche werden in der Regel in Kirchenslawisch gehalten. In regelmäßigen Abständen finden aber auch Gottesdienste in deutscher Sprache statt. Inzwischen hat sich eine weitere russisch-orthodoxe Gemeinde in der Matthäuskirche angesiedelt. In der St. Georgios-Kirche im Grüneburgpark ist eine eritreisch-orthodoxe Gemeinde ansässig.

In den Jahren 2005 bis 2008 entstand ein von Sergej S. Tarassow entworfenes, neues Zentrum für die in den vergangenen Jahrzehnten gewachsene Gemeinde. Der Pfarrer der Frankfurter russisch-orthodoxen Gemeinde ist seit mehreren Jahrzehnten Erzpriester Dimitri Graf Ignatiew, der aus einer Familie stammt, die vor den Sowjets geflohen war. Am 30. April 2017 beging die russisch-orthodoxe Gemeinde mit einem Festgottesdienst, einer Prozession, einem Empfang und einer Fotoausstellung zur Geschichte der Kirche und der Gemeinde den 50. Jahrestag der Weihe der St. Nikolaus-Kirche. Aus diesem feierlichen Anlass war das Kircheninnere zuvor renoviert und vom Ruß der zahlreichen Kerzen, die während der Gottesdienste angezündet werden, gereinigt worden.

Adresse

Russische orthodoxe Kirche Frankfurt am Main –

Sankt Nikolaus Kathedrale

Am Industriehof 18

60487 Frankfurt am Main

www.svnikolay.com

*****

Textquellen:

Verborgene Kostbarkeiten in Frankfurter Stadtteilen und Vororten. Hrsg. vom Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 1991.

>https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Nikolaus-Kirche_(Frankfurt_am_Main)< abgerufen am 24.09.2021.

>https://www.fnp.de/frankfurt/russisch-orthodoxe-gemeinde-feiert-ihre-kirche-10456792.html< abgerufen am 24.09.2021.

>https://www.fnp.de/lokales/hochtaunus/bad-homburg-ort47554/homburgs-russischer-erzpriester-ignatiew-feiert-morgen-priesterweihe-10499026.html< abgerufen am 24.09.2021.

>www.svnikolay.com< abgerufen am 24.09.2021.

>https://frankfurt-interaktiv.de/stadtteile/hausen< abgerufen am 24.09.2021.


Vorschaubild:

Russisch-orthodoxe St. Nikolaus-Kirche, Frankfurt-Hausen, 2019, Urheber: Nadi2018 via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

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