Bis ins 19. Jahrhundert gehörte das Wandern von Ort zu Ort zur Ausbildung vieler Handwerksgesellen. Sie sollten ihr Metier beherrschen und da war es gut, wenn sie nicht nur an einer, sondern an mehreren Lehrstellen Erfahrungen sammeln konnten. Außerdem sollte die Wanderschaft zur Persönlichkeitsbildung beitragen. Gelegentlich kam es auch dazu, dass eines Meisters Töchterlein Gefallen am Gesellen fand und er irgendwann die Nachfolge ihres Vaters antreten konnte.
„Es, es, es und es ..." ist eines der bekanntesten Wanderburschenlieder. Es zeigt, dass es den Gesellen nicht immer Freude machte, sich eine neue Lehrstelle zu suchen. Doch was blieb ihnen anderes übrig, wenn der Ausbilder nichts taugte und seine Frau eine schlechte Köchin war.
Florian Russi
Er, er, er und er, Herr Meister, leb er wohl!
Ich sag´s ihm grad frei ins Gesicht, seine Arbeit, die gefällt mir nicht.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
Sie, sie, sie und sie, Frau Meist´rin, leb sie wohl!
Ich sag´s ihr grad frei ins Gesicht, ihr Speck und Kraut, das schmeckt mir nicht.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
Sie, sie, sie und sie, Jungfer Köchin, leb sie wohl!
Hätt´ sie das Essen besser angericht´t, so wär´ich auch gewandert nicht.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder, lebet wohl!
Ich wünsche euch zu guter letzt ein´n andern, der meine Stell´ ersetzt.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder, lebet wohl!
Hab´ ich euch was zuleid getan, so halt` ich um Verzeihung an.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.