Im Jahr 1911, einhergehend mit dem Ausbau der Mainhafen und der zunehmenden Binnenschifffahrt auf Main und Rhein, musste der Eiserne Steg erhöht werden. Das Transportschiff „Walhalla" blieb 1910 an der Brücke hängen und konnte nur durch das Abmontieren von Mast und Segeln wieder freigesetzt werden. Ein Umbau war also unumstößlich und bereits zwei Jahre später abgeschlossen. Die neue Brücke war nun aus einer Kombination aus Stahl und Fachwerk konstruiert worden.
Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945, wurde die Brücke von der Wehrmacht gesprengt - wie viele andere Brücken auch -, um das Vorrücken der Feinde zu erschweren. Die amerikanischen Besetzer richteten eine Fährverbindung und eine provisorische Brücke über den Main ein, um die Versorgung der einzelnen Stadtteile zu gewährleisten. Bis 1946 wurde dann die Brücke mit den alten, aus dem Main geborgenen Teilen wiederaufgebaut.
Durch eine weitere Zunahme der Binnenschifffahrt, bedingt durch den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals, und der neuen Größe der Schiffe musste der Eiserne Steg 1963 erneut um 40 cm erhöht werden.
Damit war aber der Umbau der Brücke nicht beendet. Im Jahr 1993 wurde festgestellt, dass Rost die alte Stahlkonstruktion angefressen hatte. Der neue Bau der Brücke mit Brückenpfeilern, Beleuchtung, neuem Geländer und neuen Treppenaufgängen ausgestattet mit einem Aufzug für Rollstuhlfahrer kostete die Stadt ca. 16 Mio. DM.
Der Schriftzug, der beim Bau der Brücke 1869 anlässlich eines Museumsuferfestes und symbolhaft für den neuen Übergang des Flusses angebracht wurde, ist heute noch zu lesen. Es ist ein Zitat aus Homers Odyssee (I, 183): ΠΛΕΟΝ ΕΠΙ ΟΙΝΟΠΑ ΠΟΝΤΟΝ ΕΠ ΑΛΛΟΘΡΟΟΥΣ ΑΝΘΡΩΠΟΥΣ - „Segelnd auf weindunklem Meer hin zu Menschen anderer Sprache."
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Fotos: © Anna Hein