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Johannes E. R. Berthold
Die Bunte Kinder

Dies ist ein Buch über wahre und heitere Begebenheiten von aufgeweckten Kindern, für Menschen, die sich ihr kindliches Gemüt bewahrt haben und für Kinder, denen Romantik noch etwas bedeutet. 

Eiserner Steg

Eiserner Steg

Anna Hein

von hibdebach nach dribdebach – von der Altstadt nach Sachsenhausen

Der Eiserne Steg zählt mit der Paulskirche, dem Kaiserdom und dem Römer zu den bekanntesten Bauwerken und den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Frankfurt. Außerdem ist der „Tiger aus Stahl" eine der ältesten Brücken Deutschlands und nimmt wegen seiner ursprünglichen Stahlkonstruktion eine Sonderstellung unter den Frankfurter Brücken ein.
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurde von Bürgerseite eine neue Überquerungsmöglichkeit über den Main gefordert. Die wachsende Bevölkerung, der zunehmende Handel und Güterverkehr - vor allem der Bierfuhren - machten eine neue Brücke nötig. Die Stadt lehnte verschiedene Vorschläge zu einem neuen Brückenbau stets ab, deshalb gründete sich aus Bürgern und Händlern 1867 die „Gesellschaft zur Erbauung einer eisernen Brücke": Eine eiserne Fußgängerbrücke sollte gebaut werden. Privatleute konnten Anteilsscheine erwerben, um den Bau zu unterstützen. Sobald die Baukosten in Höhe von 120 000 Gulden abgetragen sein würden, sollte die Brücke der Stadt übergeben werden.
1886 begann der Bau nach den Plänen von Peter Schmick und ein Jahr später war die Konstruktion bereits fertig. 500 Tonnen Stahl wurden dabei verwendet. Um die Kosten wieder möglichst schnell tilgen zu können, wurde beim Überqueren der Brücke eine Maut von 5 Kreuzern erhoben. Und tatsächlich waren die Kosten zwei Jahre später wieder eingeholt und der Eiserne Steg wurde der Stadt Frankfurt übergeben.

Im Jahr 1911, einhergehend mit dem Ausbau der Mainhafen und der zunehmenden Binnenschifffahrt auf Main und Rhein, musste der Eiserne Steg erhöht werden. Das Transportschiff „Walhalla" blieb 1910 an der Brücke hängen und konnte nur durch das Abmontieren von Mast und Segeln wieder freigesetzt werden. Ein Umbau war also unumstößlich und bereits zwei Jahre später abgeschlossen. Die neue Brücke war nun aus einer Kombination aus Stahl und Fachwerk konstruiert worden.

Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945, wurde die Brücke von der Wehrmacht gesprengt - wie viele andere Brücken auch -, um das Vorrücken der Feinde zu erschweren. Die amerikanischen Besetzer richteten eine Fährverbindung und eine provisorische Brücke über den Main ein, um die Versorgung der einzelnen Stadtteile zu gewährleisten. Bis 1946 wurde dann die Brücke mit den alten, aus dem Main geborgenen Teilen wiederaufgebaut. 

Durch eine weitere Zunahme der Binnenschifffahrt, bedingt durch den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals, und der neuen Größe der Schiffe musste der Eiserne Steg 1963 erneut um 40 cm erhöht werden.
Damit war aber der Umbau der Brücke nicht beendet. Im Jahr 1993 wurde festgestellt, dass Rost die alte Stahlkonstruktion angefressen hatte. Der neue Bau der Brücke mit Brückenpfeilern, Beleuchtung, neuem Geländer und neuen Treppenaufgängen ausgestattet mit einem Aufzug für Rollstuhlfahrer kostete die Stadt ca. 16 Mio. DM. 

Der Schriftzug, der beim Bau der Brücke 1869 anlässlich eines Museumsuferfestes und symbolhaft für den neuen Übergang des Flusses angebracht wurde, ist heute noch zu lesen. Es ist ein Zitat aus Homers Odyssee (I, 183): ΠΛΕΟΝ ΕΠΙ ΟΙΝΟΠΑ ΠΟΝΤΟΝ ΕΠ ΑΛΛΟΘΡΟΟΥΣ ΑΝΘΡΩΠΟΥΣ - „Segelnd auf weindunklem Meer hin zu Menschen anderer Sprache."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Fotos: © Anna Hein

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