Vor der historischen Kulisse des mittelalterlichen Römers, der Nikolaikirche, des Doms und der Paulskirche erfreut heute jährlich in der Adventszeit der Frankfurter Weihnachtsmarkt Groß und Klein mit seinem Lichtermeer, mit verführerischen Gerüchen, anheimelnden Weihnachtsliedern und schmackhaften Speisen. Ungefähr drei Millionen Besucher pro Jahr und ca. 200 Verkaufsstände lassen ihn zu einem der größten Weihnachtsmärkte in Deutschland zählen. Seine erstmalige urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1393 machen ihn zudem zu einem der ältesten deutschen Märkte. Nicht weniger als 5.000 einzelne Lichter schmücken den großen Weihnachtsbaum, das weihnachtliche Wahrzeichen der Stadt. Der erste seiner Art wurde in der heutigen Messestadt erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgestellt.

Der in seiner Entstehungszeit als Christkindchenmarkt bezeichnete Weihnachtsmarkt hatte mit den heutigen Märkten seiner Art allerdings nicht viel gemein, war er doch anfänglich lediglich ein Verkaufsmarkt, auf welchem sich die Frankfurter Bürger für ihren Wintervorrat rüsten konnten. Auch kamen die Händler nicht aus ganz Deutschland, sondern waren auf Frankfurter Verkäufer beschränkt.  Noch in der II. Polizei-Verordnung von 1872 lautet es:

„Das Feilhalten auf dem hiesigen Weihnachtsmarkte ist, alter Observanz gemäß, in der Regel nur hiesigen Einwohnern gestattet und nur eigentliche Weihnachtsmarktartikel, als: Kinderspielwaaren, Christbäume und Christgärten, Lebküchler- und Conditoreiwaaren dürfen auf demselben feilgeboten und verkauft werden.“

Begleitet wurde der Markt von den jährlich abgehaltenen kirchlichen Mysterienspielen, die an die Begegnung Kaiser Ottos I. mit seinem Bruder Heinrich erinnern sollten, die Brüder hatten sich 941 nach der Christmette versöhnt.

Heute findet sich ein vielfältiges Produktangebot auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt, darunter viele Köstlichkeiten und Naschereien. Die klassischen Frankfurter Brenten, verwandt mit den Beth,- oder Quetschemännchen, dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie klassischer Weihnachtsschuck und traditionelle Dekoration, aber auch Kerzen und neuzeitliches Kunsthandwerk finden sich auf dem Markt. Darüber hinaus reicht die Palette der angebotenen Speisen von traditionellen, neu interpretierten Frankfurter Speisen wie Handkäs-Fondue und Grüne-Soße-Crepes mit Ochsenbrust, bis hin zu internationalen Speisen und sogar vegetarischen und veganen Köstlichkeiten. Diese bunte Vielfalt und darüber hinaus die gemütlichen, beheizten Glühweinbuden, haben den Frankfurter Weihnachtsmarkt zu einem beliebten Treffpunkt der Frankfurter gemacht.

Interessanterweise hat der Frankfurter Weihnachtsmarkt seit 1997 viele Anhänger in Großbritannien. So werden nach dem Frankfurter Muster in Birmingham, Manchester, Edinburgh, Leeds, Nottingham und Kingston upon Thames Märkte veranstaltet.

Weitere Weihnachtsmärkte werden in Frankfurt unter anderem auf dem Flughafen und in verschiedenen Stadtteilen angeboten.a

Adresse:

Römerberg, Paulsplatz, Mainkai, Hauptwache

60311 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten:

21. November bis 22. Dezember 2022

Mo – So 10:00 Uhr – 21:00 Uhr

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Textquellen:

Lücke, Elisabeth: Frankfurt am Main: Rundgänge durch die Geschichte, Erfurt: Sutton Verlag, 2008, S. 38.

Polizei-Verordnungen für Frankfurt a. M. 1867-1872, Oven, A.H.E. von (Hrsg.), Frankfurt a. M.: Boselli, 1872.

Informationen zum Frankfurter Weihnachtsmarkt abgerufen von >https://www.frankfurt-tourismus.de/Media/Veranstaltungen/Frankfurter-Weihnachtsmarkt#/eventDate/8e1946ab-77b8-4dfb-8ebe-f35b8d880fd8< am 06.10.2022.

Bildquellen:

Vorschaubild: Christmas market 2015 - Frankfurt am Main, Germany, Urheber: Daderot via Wikimedia Commons CC0.